Die Burgruine Rauschenburg bei Mermuth
Die Rauschenburg liegt oberhalb des Ehrbachtals in der Gemarkung Mermuth inmitten eines geschlossenen Waldgebietes auf einem Bergrücken. Dieser Fels wurde urkundlich schon im Jahre 1285 als Rusberg (Rauschenberg) erwähnt. Auf ihm wurde 1332 die „Ruszimburg“ (Rauschenburg) erbaut. Sie ist über einen steilen Pfad von der Ehrbachklamm her, als auch über einen Fußweg vom südlich gelegenen Ort Mermuth erreichbar.
Die Rauschenburg gehört zu den nicht sehr zahlreichen Burgen, die zur Bekämpfung feindlicher Festen angelegt wurden und die man gelegentlich als Trutz- oder Gegenburgen bezeichnet.
Die Burg wurde in der Zeit der sog. Elzer Fehde (1331- 1337) vom Kurfürst Balduin von Trier erbaut. Dieser bedeutende Kirchenfürst des Mittelalters war ein Bruder Kaiser Heinrich VII. Im Kampf um die Hunsrückburgen Ehrenburg, Burg Schöneck und Burg Waldeck wandte er das erprobte Kampfmittel „Bau einer Gegenburg“ an.
Ziel war es die Verbindungs- und Kommunikationswege zwischen den genannten Burgen zu stören und gleichzeitig über einen zentralen Stützpunkt zu verfügen. Balduin von Trier konnte die unbotmäßigen kleinen Ritter in seinem Machtbereich niederkämpfen.
Bereits im Jahre 1333 baten die rauflustigen Ritter um Frieden, der aber erst 1336 geschlossen wurde. Die Ritter mussten sich verpflichten, ihr Bündnis aufzulösen und gleichzeitig versprechen, auf die erbauten Trutzburgen Baldeneltz und Rauschenburg keinerlei Rechte und Ansprüche zu erheben.
Da es nicht gelang im Bereich der Festung weitere Besitzungen zu erwerben, konnte sich das Burggrafenamt nicht zu einem Verwaltungsbezirk entwickeln, obwohl dies die Absicht des Erzbischofs Balduin gewesen war.
Im Jahre 1456 kam es zu einem handfesten Streit zwischen Johann Waldbott und Johann Boos von Waldeck. Diese hatten zuvor Erbansprüche geltend gemacht und jeweils ein Drittel der Rauschenburg zuerkannt bekommen. Johann Waldbott von Bassenheim wurde aus der Burg gedrängt und kehrte nicht wieder zurück. Bis zum Ende des Kurstaates Trier erschien nur noch die Familie Boos von Waldeck als Lehensträger.
In der Beilsteiner Fehde 1488 zwischen dem Trierer Erzbischof Johann von Baden und dem Kurfürst Philipp von der Pfalz, in deren Verlauf die Burgen Beilstein und Schöneck von dem Pfälzer erobert wurden, wurde sicherlich auch die Rauschenburg zerstört, sofern dies bei der vorherigen Auseinandersetzung im Jahre 1456 nicht schon geschehen war.
Der Plan, die Rauschenburg zum Mittelpunkt eines kurtrierischen Verwaltungsbezirks zu machen, war nicht verwirklicht worden. Nachdem Burg Schöneck ein kurtrierisches Lehen geworden war, entfiel jegliche militärische Bedeutung der Feste als Stützpunkt, und so ist auch der Wiederaufbau bis heute unterblieben.
Quellen:
Paul Kohlschmidt, Mermuth/ Die Rauschenburg 1972
Dr. Aloys Schmidt, Koblenz/ Die Rauschenburg im Hunsrück 1933